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06.07.2015 09:48 Uhr | Quelle: WahreTabelle

„Herr Toni, hier schreie nur ich!“

WT-Serie Die Schiedsrichter und ich (2): Schumacher kontra Referee Dieter Pauly.

Schumacher / Dieter Pauly
Quelle: Imago Sportfoto
Das Sportfoto des Jahres 1981: Nationaltorwart Toni Schumacher Tete-aTete mit Referee Dieter Pauly.

Die Saison 1980/81 ist nicht die Spielzeit des 1. FC Köln in der Fußball-Bundesliga. Der Tabellenfünfte der Vorsaison geht als Titelkandidat ins Rennen, muss sich aber schon im Oktober 1980 von dem intern als unbeliebt geltenden Coach Karl-Heinz Heddergott trennen. Nachfolger wird Hollands ehemaliger Bondscoach Rinus Michels. Der Niederländer gilt - ähnlich wie sein Vorgänger - ebenfalls nicht als großer „Spielerversteher“ und kommt in seinem ersten Jahr beim FC nicht über Rang acht hinaus.

Wie blank die Nerven in Köln lagen, zeigte eine Szene aus dem Spiel bei Borussia Dortmund (2:2). Nationaltorhüter Harald „Toni“ Schumacher (27) und Referee Dieter Pauly aus Rheydt gerieten aneinander, lieferten sich Kopf an Kopf ein kurzes Wortgefecht, das im Bild von Dieter Wiechmann zum Sportfoto des Jahres 1981 gewählt wurde. „Pauly pfiff in Dortmund recht häufig gegen uns“, erklärt Toni Schumacher, der in der 81. Minute einen Elfmeter von Lothar Huber hielt, gegenüber WahreTabelle-Redakteur Carsten Germann (2013), „ich habe ihn angebrüllt: Pfeif‘ nicht so einen Scheiss.“ Pauly konterte lautstark: „Wenn hier einer schreit bin ich das, Herr Toni! Sie gehen sofort zurück ins Tor und die Gelbe Karte nehmen Sie gleich mit!“ Schumacher sieht Gelb, trollte sich – und war neben seinem Teamkollegen Frank Hartmann der einzige Akteur, der an diesem 32. Spieltag in Dortmund eine Verwarnungskarte kassierte.

Ein Jahr später profitierte Schumacher bei der Weltmeisterschaft in Spanien im Halbfinale gegen Frankreich (8:7 n. E.) nach seinem Brutalo-Foul gegen Patrick Battiston von der Nachsicht von Schiedsrichter Charles Corver. Der Referee aus den Niederlanden zeigte dem DFB-Keeper für seinen Rambo-Auftritt gegen den Franzosen nicht einmal Gelb. In seiner Autobiographie Anpfiff – Enthüllungen über den deutschen Fußball (1987) sprach sich Schumacher für eine höhere Anzahl von Schiedsrichtern im Profifußball und für ihre bessere Entlohnung aus. Sein Verhältnis zu den Referees beschrieb er später so: „Ich bin nie so weit gegangen, einen Schiedsrichter persönlich zu beleidigen.“

Und Dieter Pauly? Der Referee leitete zwischen 1980 und 1990 insgesamt 97 Partien in der Fußball-Bundesliga sowie das DFB-Pokalfinale 1986, galt schon allein aufgrund seiner stattlichen Erscheinung von 1,90 m als natürliche Autorität bei den Spielern – auch bei Europameister und FC-Leader Toni Schumacher. (cge).

Mehr zum Thema:
WahreTabelle-Serie: Die Schiedsrichter und ich: Abschieds-Frust für Charly Körbel

Die Saison 1980/81 ist nicht die Spielzeit des 1. FC Köln in der Fußball-Bundesliga. Der Tabellenfünfte der Vorsaison geht als Titelkandidat ins Rennen, muss sich aber schon im Oktober 1980 von dem intern als unbeliebt geltenden Coach Karl-Heinz Heddergott trennen. Nachfolger wird Hollands ehemaliger Bondscoach Rinus Michels. Der Niederländer gilt - ähnlich wie sein Vorgänger - ebenfalls nicht als großer „Spielerversteher“ und kommt in seinem ersten Jahr beim FC nicht über Rang acht hinaus.

Wie blank die Nerven in Köln lagen, zeigte eine Szene aus dem Spiel bei Borussia Dortmund (2:2). Nationaltorhüter Harald „Toni“ Schumacher (27) und Referee Dieter Pauly aus Rheydt gerieten aneinander, lieferten sich Kopf an Kopf ein kurzes Wortgefecht, das im Bild von Dieter Wiechmann zum Sportfoto des Jahres 1981 gewählt wurde. „Pauly pfiff in Dortmund recht häufig gegen uns“, erklärt Toni Schumacher, der in der 81. Minute einen Elfmeter von Lothar Huber hielt, gegenüber WahreTabelle-Redakteur Carsten Germann (2013), „ich habe ihn angebrüllt: Pfeif‘ nicht so einen Scheiss.“ Pauly konterte lautstark: „Wenn hier einer schreit bin ich das, Herr Toni! Sie gehen sofort zurück ins Tor und die Gelbe Karte nehmen Sie gleich mit!“ Schumacher sieht Gelb, trollte sich – und war neben seinem Teamkollegen Frank Hartmann der einzige Akteur, der an diesem 32. Spieltag in Dortmund eine Verwarnungskarte kassierte.

Ein Jahr später profitierte Schumacher bei der Weltmeisterschaft in Spanien im Halbfinale gegen Frankreich (8:7 n. E.) nach seinem Brutalo-Foul gegen Patrick Battiston von der Nachsicht von Schiedsrichter Charles Corver. Der Referee aus den Niederlanden zeigte dem DFB-Keeper für seinen Rambo-Auftritt gegen den Franzosen nicht einmal Gelb. In seiner Autobiographie Anpfiff – Enthüllungen über den deutschen Fußball (1987) sprach sich Schumacher für eine höhere Anzahl von Schiedsrichtern im Profifußball und für ihre bessere Entlohnung aus. Sein Verhältnis zu den Referees beschrieb er später so: „Ich bin nie so weit gegangen, einen Schiedsrichter persönlich zu beleidigen.“

Und Dieter Pauly? Der Referee leitete zwischen 1980 und 1990 insgesamt 97 Partien in der Fußball-Bundesliga sowie das DFB-Pokalfinale 1986, galt schon allein aufgrund seiner stattlichen Erscheinung von 1,90 m als natürliche Autorität bei den Spielern – auch bei Europameister und FC-Leader Toni Schumacher. (cge).

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