Wolfsburger Konzeptlosigkeit

In diesem Spiel ist mir mal wieder die totale Wolfsburger Konzeptlosigkeit aufgefallen. Ich meine jedes Trainer/Manager-Gespannt hat doch irgendein Spielkonzept vor Augen, nach dem dann die Spieler verpflichtet werden. Aber was Magath in Wolfsburg vor hat erschließt sich mir nicht so recht. Natürlich sind in knapp 2 Jahren Dieter Hoeneß unheimlich viele Altlasten entstanden, Spieler die komplett überteuert gekauft worden sind.
Aber irgendwie hat man nicht das Gefühl, dass Magath bei seinen Spielerverpflichtungen ein Spielsystem im Hinterkopf hatte bzw. überhaupt ein Konzept besaß. Man sollte ja meinen in Wolfsburg steht die Gelddruckmaschine im Vereinsheim, aber es wurde dennoch sehr vorsichtig investiert. Im Sinne des "financial fair plays" ist das natürlich löblich, aber gerade in diesem Jahr sieht man doch, dass ausser Mandzukic und Schäfer (und vielleicht mit Abstrichen Benaglio) keiner der Spieler die Klasse für eine gehobene Tabellenregion hat.
Dazu wurden immer mehr Sechser verpflichtet. Josue, Hasebe, Träsch, Hitzlsperger, Polak und Chris haben doch allesamt ihre Stärken vor der Abwehr und gegen den BVB durften auch gleich vier davon anfangen. Im Sturm hat man ordentlich Geld investiert, aber da spielt Mandzukic die einzige Spitze. Auf den Außenbahnen ist Dejagah so ziemlich der einzige, der für das 4-2-3-1 System passend erscheint. Ein Ochs ist auch noch vertretbar, aber der muss auch immer wieder als Rechtsverteidiger aushelfen. Es scheint ein wenig Magath sucht die Spieler dahingehend aus, welche Position er spielen kann und nicht auf welcher er wirklich stark ist.
Insgesamt muss man sagen das ist echt ein wirkliches Trauerspiel und es ist wirklich grausam mit anzusehen wie man ein Meisterteam innerhalb von 2 1/2 Jahren derart runterwirtschaften kann, dass es zum Abstiegskandidaten wird, bei dem man am Ende vielleicht nichtmal mehr überrascht ist, wenn es ihn erwischt.

Sowas lässt sich nach einem solchen Sieg immer leicht sagen...aber ich hab das schon zu Zeiten von Hoeneß und McLaren angesprochen und unter Magath scheint sich für mich nicht viel verändert zu haben. Es werden zu jeder Transferperiode viele neue Leute für viel Geld gekauft...aber wenn man sich die Mannschaft so anschaut, dann ist da oftmals kein Team auf dem Platz, sondern nur 11 einzelne Spieler. Über die Qualität von Magath brauchen wir nicht reden, aber wenn Mandzukic nicht wäre, würde es ganz düster aussehen. Zudem sind viele der zuvor gekauften Spieler schnell wieder weg oder unzufrieden. Ich frage mich, warum ein Helmes keine Chance bekommt, aber dafür Leute wie Salihamidzic oder Kyrgiakos geholt werden (auch wenn das Abwehrspieler sind und ein Vergleich deshalb nicht zwingend sinnvoll ist). Generell muss sich in der Denkweise der Verantwortlichen mal langsam etwas ändern, denn so kommt der VFL nicht nach oben und wenn VW nicht wäre, würde die Situation auch ganz anders aussehen. Klar hat man durch den Dzeko-Transfer viel Geld eingenommen, aber dem stehen auch viele Flops gegenüber (bestes Beispiel Diego) und wenn man sich die finanziellen Ausgaben für den Profikader anschaut und diese mit dem Tabellenplatz vergleicht, sieht man ein deutliches Missverhältniss.

Bitte versteht mich nicht falsch, ich will nach einem solchen Spiel nicht "nachtreten" und ich bin auch kein Wolfsburg-Hasser...ich kann nur nicht verstehen wieso man das Konzept nicht ändert und jedesmal viele, viele Millionen (die man ohne VW nicht hätte) für Spieler ausgibt, die entweder keine Leistung bringen oder nach einem halben Jahr wieder abgeschoben werden. Magath hat doch in seinem ersten Jahr auf Schalke und auch in Stuttgart gezeigt, dass er es auch anders kann.